Das freistehende Wohnhaus wurde im Obergeschoss komplett ausgebaut und auf Gartenniveau zum Wald hin erweitert. Entstanden ist ein offener Wohn- und Essbereich inmitten der Baumkronen und ein räumlich interessantes Badezimmer mit Gartendusche im Rücken des neuen Aussensitzplatzes.
Das pionierhafte Projekt mit seinem Stahlgerippe und den Ausfachungen aus Kalksandstein des Architekten Pierre Zölly haben wir mit kleinen und systempassenden Massnahmen den heutigen Bedürfnissen an Wohn- und Lebensraum der Erbauer und heutigen Besitzer angepasst. Die primäre architektonische Aufgabe bestand nicht nur in der Erhaltung der ursprünglichen Formensprache, sondern in der Verankerung dieses kaum erdberührenden Baukörpers in das malerische, bewaldete Gelände oberhalb des Baches.
Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit in einem weiteren Neubauprojekt haben wir uns für dieses delikate und persönliche Projekt qualifiziert und es freut uns, dass die Teamarbeit auch hier sehr befruchtend war. Die Ideen für den Um- und Erweiterungsbau wurden mittels einer gewissenhaften Bestandesaufnahme und der Übertragung des Objekts in ein 3D Modell überprüft und bei abendlichen Besprechungen stetig weiterentwickelt und durch unser Team bis zur Baureife fertig geplant.
«Das gegenseitige gestalterische Verständnis und der Antrieb für das Entwickeln der passenden Lösung sind Eigenschaften, die wir mit dem Auftraggeber in jeder Phase des Projekts teilten und somit ein volltreffliches Werk entwickeln konnten»
– Christoph Cavigelli
Das Endresultat überzeugt neben einer einhergehenden Sanierung aller Fenster durch eine neue Zugangssituation mit Vergrösserung des Autounterstands, durch das zur Föhre hin vergrösserte Bad mit der Ausbildung einer neuen Plattform zum Bach und durch die Ausweitung und Neuordnung des Wohn- und Essbereichs mit der neuen Küche und dem zentral angeordneten Kamin. Aufgrund kleinerer Anpassungen der haustechnischen Installationen konnten sämtliche sichtbar geführten Leitungen aus dem Wohnraum entfernt werden, was den beinahe sakral anmutenden Raum mit der mittigen Feuerstelle sauber herausgeputzt und volumetrisch klar in Erscheinung treten lässt.
Die Übergänge von Bestand und Erweiterung sind fliessend und die homogene räumliche Wirkung begründet sich in einem ebenso fundierten wie auch minutiösen Umgang mit vorhandener Substanz, klarer Form, purem Material und gezielt eingesetzter Farbe. Der Innenraum ist minimalistisch – rohe Materialien und weisse, glatte Wände werden aufmerksam mit eindrücklichen Bildern und darauf abgestimmten Bilderrahmen bestückt. Klassisches Schweizer Design ist allgegenwärtig und unterstreicht den lebenslangen Bezug des Besitzers zu gutem Design und schöner Architektur und der Freude am Wohnen.
Publikationen
Schlafen und Leben am Waldrand. Die Erweiterung verknüpft das Haus mit dem Hang und spielt mit der ursprünglichen Entwurfsidee der Nähe und gleichzeitigen Distanz zum Boden.
Einblick in das erweiterte Schlafzimmer und angrenzendem Bad. Die neue Sichtbetonwand dient einerseits der Vergrösserung des Schlafzimmers, andererseits als Auflager für den neuen Kamin im Wohngeschoss.
Kochen und Essen in den Baumwipfeln. Die Einverleibung der ehemaligen Galerie in das Hausinnere hat Luft und Platz für's Leben und Geniessen im Dachgeschoss geschaffen.
Projektinformationen |
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Projekt Umbau und Erweiterung EFH |
Baustart 2016 |
Bauende 2016 |
Projektumfang Architektur, Gestalterische Leitung |
Arbeitsgattung |
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Innenarchitektur Die Denkfabrik AG, René Hauser |
Ingenieur Toni Cavigelli |
Fotos Bruno Helbling |
Christoph Cavigelli
Architekt
christoph@cavigelli.com
T 044 480 20 02